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THE DUBLIN DIARIES #9: PARDON MY FRENCH!

Sonntag, 6. November 2016

Bonjour Mesdames et Messieurs! 

Es folgt ein sehr kurzer Wochenbericht, denn ich war krank und hatte keine Uni - es ist wenig passiert. Es gibt wenige Fotos. 
Hier ein paar Impressionen des modernen Dublins, denn die letzte Nacht habe ich in den Docklands verbracht.



Fangen wir ansonsten aber an mit dem, was mich in dieser Woche am meisten inspiriert hat: Die Women's Leadership Conference. Ein Saal voller Frauen mit Ambition, großen Zielen, klugen Gedanken und schicken Schuhen. Das Panel war höchst interessant aufgestellt und die Debatten zum Thema Frauen in Führungspositionen, Diversity und Equality mehr als spannend. Zu den Rednern gehörte die CO-Head of Investment von J.P. Morgan UK, die CEO und Gründerin von CPL Resources, die irische Managing Director von Microsoft und eine Business Editorin der Irish Times moderierte mit Witz und mutigen Fragen, Die Auftaktsrede hielt die Vorsitzende des 30% Clubs. Ich möchte ein Rätsel mit euch teilen, das sie einleitend erzählte:
"Vater und Sohn fahren spät Abends gemeinsam im schicken Sportwagen des Vaters zu einer Feier zu der sie beide geladen wurden. Da sie spät dran sind, fährt der Vater schneller, als er sollte. Der Sohn sitzt auf dem Beifahrersitz. Es regnet in Strömen und der Wagen gerät ins Schleudern. Tragischerweise enden die beiden in einem schlimmen Unfall und der Sohn sieht seinen Vater neben sich sterben. Er selbst liegt schwer verletzt auf der Straße. Nach einer Weile hält endlich ein anderes Auto und ruft einen Krankenwagen. Der Sohn wird ins Krankenhaus und in den OP gebracht. Der behandelnde Chirurg kommt herein, sieht den Patienten und verweigert die Behandlung mit der Begründung "Ich kann diesen Jungen nicht behandeln, das ist mein Sohn!"
Wie ist das Möglich?  
(Antwort und Erklärung dazu folgt am Ende, falls ihr - so wie ich - nicht drauf kommt.)

Abgesehen von der Konferenz war es tatsächlich wenig ereignisreich. Ich habe mich zwischen Bett und Bücherei sowie Tee und Bier hin und her geschleppt. Fit bin ich inzwischen wieder einigermaßen. Eine Hausarbeit habe ich auch endlich fertigstellen und abgeben können, trotzdem hänge ich noch immer Meilenweit hinterher. Der Blick auf den Kalender macht mir täglich etwas mehr Angst, die Weihnachtsdeko, die hier erschreckend schnell die Halloween-Kürbisse abgelöst hat, hilft auch nicht weiter. Apropos Halloween - hier ist das Gruseligste das ich in letzter Zeit zu Gesicht bekommen habe und das mir insbesondere in dieser Woche noch Angst macht:


Am Freitag habe ich meine Leap-Card verloren.  Das ist eine aufladbare Chipkarte, die man beim Ein- und Aussteigen in den Zug aktiviert und die als Ticket fungiert. Selbstverständlich habe ich sie auch gerade am Donnerstag frisch mit Geld vollgeladen, um sie dann am Freitag zu verlieren. Grandios. Ich habe sie dann als gestohlen gemeldet, was aber - typisch irisch - bis zu 48 Stunden dauert. Bedeutet im Umkehrschluss, dass der glückliche Finder jetzt auf meine Kosten zwei Tage lang mit dem Polarexpress nach Timbuktu reisen kann.  Eine neue Karte musste ich selbstredend kaufen. Studentenkarten können bei Verlust - im Gegenteil zu den regulären Karten - nämlich nicht kostenfrei ersetzt werden. Das macht natürlich Sinn, denn wir bilden ja bekanntermaßen auch die Schicht der oberen 10.000. Na ja. Immerhin bekomme ich mein verbleibendes Guthaben auf mein Konto erstattet. Und zwar schon nach kurzweiligen 21 Werktagen. Solange kann ich zumindest keinen Unsinn kaufen. 

Heute war ich im Übrigen (in Paris) trés chic brunchen und das obwohl erst Samstag ist. Mit wechselnder Besetzung noch dazu. Leben auf der Überholspur nennt man das wohl. Oder auch nicht, denn es war tatsächlich mein erstes Mal Ladurée - man glaubt es kaum. Ich bin begeistert vom französischen Franzosen Toast, habe aber zu meiner Schande kein Macaron mehr essen können danach. Das werde ich jedoch zweifellos zeitnah nachholen.    




Damit war es das dann auch schon, ich gehe jetzt schlafen, denn morgen früh (im wahrsten Wortsinn) fahre ich mit ein paar Leuten Richtung "Countryside". Wir haben ein Auto gemietet und trotzen der eisigen Kälte und dem sich einschleichenden Städteblues mit einer sonntäglichen Landflucht. Ansonsten steht für die kommende Woche ein Bastille Konzert auf dem Plan und mein erstes Vorstellungsgespräch erwartet mich am Dienstag. Hoffentlich also etwas mehr Entertainment im nächsten Bericht.
See you then. 

* Der Arzt war seine Mutter. Bevor jetzt Grammatik-Experten anmerken, dass es dann aber 'Die Ärztin' heißen müsste - im Englischen gibt es diese Unterscheidung nicht und ich habe das nur übersetzt. Was dieses Rätsel eigentlich zeigen soll: Man fragt sich wie um Himmels willen das gehen soll, weil man bei "Chirurg, Manager, Bankier etc." automatisch an Männer mittleren Alters denkt. Das Phänomen lässt sich mit Geschlechter-Voreingenommenheit übersetzen und ist nur eines der vielen Themen, die an dem Abend diskutiert wurden. 


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